AXA Investment Managers Artikel vom 25.02.2021

Gründe für Optimismus im Jahr 2021 - Zukunftstrends

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind umfassend und werden Anleger auf absehbare Zeit weiterhin beschäftigen. AXA Investment Managers analysiert in einer Serie, was Investoren im Jahr 2021 trotz der Umstände optimistisch stimmen kann.

Mark Hargraves, Fondsmanager der Evolving Trends Strategie bei AXA Investment Managers, sieht fünf wesentliche Zukunftstrends, die auch über das Jahr 2021 hinaus relevant sein werden:

1. Alterung und Lifestyle

„Während sich 2020 alles um die Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs drehte, werden 2021 wohl die Impfkampagnen interessant werden. Abgesehen vom Impfstoff und dem weltweit zunehmenden Optimismus bleibt die Alterung und der veränderte Lebensstil der Gesellschaft ein wichtiges Thema für Investoren, da Unternehmen von den langfristigen Veränderungen der Konsummuster profitieren dürften. Die Weltbevölkerung wird immer älter, die Mittelschicht wächst, die Menschen kaufen zunehmend online ein, und die Automatisierung schreitet voran. Die Zahl der über 60-Jährigen wird von 2018 bis 2030 mehr als fünf Mal so schnell wachsen, wie die der unter 60-Jährigen. Die Anlagechancen, die sich aus diesem Trend ergeben, gehen weit über die offensichtlichen Sektoren wie Gesundheit hinaus. In den Industrieländern werden beispielsweise bis 2030 zwei Drittel des zusätzlichen Konsums von Menschen über 60 in Branchen mit Angeboten für ein besseres Leben fließen – darunter fallen beispielsweise Wellness Fitness, Reisen und Unterhaltung1.“

2. Der vernetzte Verbraucher

„Zweifellos gab es 2020 infolge der Beschränkungen der Corona-Pandemie erhöhte Onlinekäufe. Die Konsumenten, die bereits vor dem Virusausbruch online shoppten kauften mehr und es kamen neue Nutzer dazu, die zum ersten Mal online bestellten. Insgesamt ist der Anteil des Onlinehandels am Gesamtkonsum aber nach wie vor gering. 2019 machte dieser rund 13 Prozent des gesamten Einzelhandels aus2. In den nächsten Jahrzehnten dürfte die Nachfrage jedoch weiterwachsen, da sich die Konsummuster wahrscheinlich dauerhaft verändern und Onlineshopping zur Normalität werden wird. Verstärkt wird dieser Trend durch die Generation Z, also die zwischen 1997 und 2012 Geborenen, die mit dem Internet aufgewachsen und fast immer online sind. Ebenso werden sich zukünftig viele Aktivitäten allmählich in die Cloud verschieben. Das wird für mehr IT-Flexibilität sorgen und zugleich erhöhte Investitionen in Technologielösungen und -leistungen erfordern. So beispielsweise in kabellose Verbindungen, Programme für die Zusammenarbeit, Cloud-Computing oder Cybersicherheit.“

3. Automation

„2020 haben viele Unternehmen erkannt, dass sie ihre Lieferketten dringend effizienter gestalten müssen. Diese Entwicklung steht noch am Anfang. Wir gehen aber davon aus, dass noch mehr investiert werden wird, um unter anderem Logistik- und Fulfillment-Zentren zu verbessern. Diese steigenden Investitionen dürften zahlreichen Automationsausrüstern zugutekommen – wie beispielsweise Robotikanbietern, Sensorherstellern oder auch Bildverarbeitungsspezialisten. Außerdem erwarten wir für 2021 einen Anstieg der Zahl der vernetzten Geräte und „intelligenten Fabriken“. Sie werden die Entwicklung der Internet-of-Things-Netze vorantreiben, wo der vermehrte Einsatz von Robotik, Software, Big-Data-Analysen und Halbleitern maßgeblich für die Effizienzsteigerung sein wird.“

4. Saubere Technologien

„2020 war auch für die Entwicklung weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien ein entscheidendes Jahr. Der Marktwert des dänischen Windparkbetreibers Ørsted war Anfang 2020 nur ein Drittel so hoch wie der des britischen weltweit tätigen Öl- und Gaskonzerns BP. Anfang 2021 hat Ørsted BP übertroffen. Das Motto für 2021 scheint klar: Es lautet ‚sauber & grün‘. Die Bereitschaft der Regierungen für den Wandel nimmt zu. So hat die Europäische Union ein 750-Milliarden-Euro-Paket für den ökologischen Aufschwung aufgelegt; die Chinesen verpflichten sich zu Netto-Nullemissionen bis 2060, und sogar der neu gewählte US-Präsident macht sich für die Umwelt stark. Neben den Regierungen fördern auch die Verbraucher die Wende zu einer CO2-armen Wirtschaft. Sie fragen vermehrt nachhaltige Produkte nach. Das bringt Unternehmen dazu neue emissionsarme Lösungen zu entwickeln und Ressourcen zu optimieren. So entstanden beispielsweise statische Energiespeicher oder Smart-Grid-Lösungen.“

5. Gesellschaft im Wandel

„Der inländische Konsum der wachsenden Mittelschicht steigt. Gleichzeitig verbreiten sich Produkte schneller und einige Branchen konsolidieren. Diese Entwicklungen dürften langfristig orientierten Emerging-Market-Investoren interessante Wachstumschancen bieten. Hierbei ist die richtige Themen- und Unternehmensauswahl jedoch entscheidend. So war beispielsweise China 2020 eines der erfolgreichsten Länder in Asien und weltweit – vor allem weil das Land die Pandemie recht schnell in den Griff bekam. Außerdem ebnete die chinesische Regierung mit ihrem Fünfjahres-Plan den Weg für weiteres Wachstum. In diesem verpflichtet es sich selbst zu Technologie-Innovationen, zur Förderung des Konsums, zur Urbanisierung und ökologischer Nachhaltigkeit sowie zur weiteren Liberalisierung des Finanzsektors.“


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Stand: 25. Februar 2021
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Fußnoten

1 Quelle: Alle Angaben Vereinte Nationen, Stand Juli 2020.
2 Quelle: Euromonitor 2020.