I-AM GREENSTARS Marktkommentar Juli 2025
Der Monat in Kürze:
- Symbiotics und das VMF-Team analysieren gemeinsam am ERSTE Campus
- Lokale Währungen legen erneut zu
- I-AM berichtet von einem Besuch in Zentralasien
I. Managerkommentar
Erste Asset Management und Vision Microfinance empfingen Ende August das Team von Symbiotics am ERSTE Campus in Wien, um über Entwicklungen im MSME-Markt (Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen), damit verbundene Impact-Strategien wie Landwirtschaft, Fintech, bezahlbares Wohnen usw. sowie über ihre jeweiligen Einschätzungen zur Investment-Pipeline zu sprechen.
Das Portfoliowachstum von Mikrofinanz- und anderen Finanzinstitutionen in den weltweit investierten Regionen liegt derzeit durchschnittlich bei rund zwölf Prozentpunkten. Ein Highlight stellt die Region Osteuropa & Zentralasien dar, wo positive Entwicklungen durch günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, starke Kreditnachfrage und einen Zufluss ausländischer Direktinvestitionen begünstigt werden. Die stabile und gute Portfolioqualität in dieser Region ist auf ein solides regulatorisches Umfeld in den meisten Märkten sowie auf eine gründliche Analyse der Rückzahlungsfähigkeit durch die Partnerfinanzinstitute zurückzuführen. Trotz der relativ hohen Finanzierungskosten für die Investitionsempfänger in Osteuropa & Zentralasien bleibt die Rentabilität aufgrund niedrigerer Rückstellungen und höherer Einnahmen attraktiv. Aufgrund dieser Faktoren wird erwartet, dass die Region weiterhin eine tragende Säule der Vision Microfinance Allokation in beiden Fonds bleibt, mit Potenzial für zusätzliche Investitionen im mittelfristigen Zeitraum.
Aus Sicht der Ratingagenturen bestätigte S&P das BBB- Rating von Kasachstan und erhöhte den Ausblick des Landes im Berichtsmonat auf „positiv“. Der I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund befindet sich derzeit in den letzten Schritten zur Platzierung einer Investition in kasachischen Tenge in dem zentralasiatischen Land, mit geplanter Auszahlung Anfang September. Die positiven Ratingnachrichten dürften sich günstig auf die Entwicklung der Lokalwährung auswirken. In der Kaukasusregion wurde das Kreditrating Georgiens ebenfalls von S&P bestätigt und bleibt bei BB mit stabilem Ausblick.
I. Fonds-Performance
I-AM Vision Microfinance Fund
Der I-AM Vision Microfinance Fund verzeichnete im August eine positive Rendite von 0,57% für die Anteilsklasse USD (I-T). Die beiden Anteilsklassen EUR (R-T) und EUR (I-T) berichten eine Nettorendite von 0,23% bzw. 0,27%. Während des Berichtmonats wurden keine Bewertungsanpassungen getätigt und der Investitionsgrad des Fonds liegt bei 86%.
Das Diversifikationspotenzial des I-AM Vision Microfinance Fund für die Portfolios der Anleger spiegelt sich in der geringen Volatilität von rund 0,7% p.a. seit Fondsauflage wider.
I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund
Die Strategie des I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund, Kredite in lokalen Währungen zu vergeben, ist in der Welt der Mikrofinanzierung wichtig, da der Fonds eine einzigartige Position einnimmt. Er trägt dazu bei, den Zugang der MFI zu privaten Geldern in lokalen Währungen zu sichern und die lokalen Finanzmärkte zu entwickeln.
Der I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund verzeichnete im Juni eine positive Nettorendite von 1,30% für die Anteilsklasse USD (I-T). Die Anteilsklassen EUR (R-T) und EUR (I-T) verzeichneten eine Monatsperformance von 0,83% bzw. 0,86%. Während des Berichtmonats wurden keine Bewertungsanpassungen vorgenommen. Der Investitionsgrad des Fonds belief sich im August auf rund 86%.
III. Local Currency Updates
Frontier- und Schwellenländerwährungen entwickelten sich im Berichtsmonat positiv gegenüber dem US-Dollar. Der traditionell ruhige Sommermonat August ist in der Regel von geringer Zentralbankaktivität geprägt – mit Ausnahme des Jackson Hole Economic Policy Symposium, das von der Federal Reserve Bank of Kansas City veranstaltet wird und Zentralbanker, Akademiker, politische Entscheidungsträger und Ökonomen aus aller Welt zusammenbringt. Die Veranstaltung fand dieses Jahr vom 21. bis 23. August statt. Eine der zentralen Aussagen des Vorsitzenden der US-Notenbank deutete auf eine mögliche Zinssenkung beim nächsten FOMC-Treffen am 17. September hin – ein grundsätzlich positives Signal für die Entwicklung von Währungen aus Schwellen- und Frontier-Märkten.
Zu den stärksten Lokalwährungen zählte der kolumbianische Peso (COP), der sich um etwa 4 % gegenüber dem US-Dollar aufwertete, da sich die Risikowahrnehmung des Landes unter Investoren verbessert – getragen von Optimismus hinsichtlich wirtschaftlicher Reformen. Mit dem paraguayischen Guaraní (PYG) zeigte eine weitere südamerikanische Währung eine starke Performance mit rund 2 % Aufwertung gegenüber dem Greenback während des Monats, das auf gestiegene Investitionen im Land und eine robuste Konsumentennachfrage zurückzuführen ist.
Die indische Rupie (INR) bleibt hingegen auch im August unter Druck, da Handels- und Zollgespräche mit der US-Regierung die indischen Exporte belasten.
Obwohl Lokalwährungen im August stark performten, wird mit erhöhter Volatilität des US-Dollars gerechnet und mit möglichen Korrekturen der bisherigen Dollar-Abwertung seit Jahresbeginn. Angesichts globaler geopolitischer Spannungen bleibt der Rohstoffsektor besonders unvorhersehbar, doch die I-AM Vision Microfinance Fonds verfügen über eine ausgewogene Allokation zwischen rohstoffimportierenden und - exportierenden Ländern, das zur Reduzierung der Volatilität beitragen sollte. In diesem Umfeld werden Renditen stärker vom attraktiven Carry als von Währungsaufwertungen abhängen.
Insgesamt bieten Schwellen- und Frontier-Markt-Währungen weiterhin Diversifikationspotenzial in Kombination mit attraktiven Renditen. Die relativ niedrige öffentliche und private Verschuldung, die junge Demografie und die Verfügbarkeit von Rohstoffen, die für zukünftige wirtschaftliche Schlüsselentwicklungen wie die Energiewende entscheidend sind, sollten die Märkte mittel- bis langfristig unterstützen. Aber auch kurzfristig bieten
die genannten Entwicklungen Investitionschancen, insbesondere wenn sich ein struktureller Stimmungswandel abzeichnet.
IV. Social Impact Corner
I-AM vor Ort: Usbekistan und Tadschikistan
Im Rahmen der laufenden Wirkungsanalyse hat Laurent Bauer, Analyst des I-AM Vision Microfinance Teams, in Zusammenarbeit mit Symbiotics Mikrofinanzinstitutionen in Usbekistan und Tadschikistan besucht. Ziel der Reise war die qualitative Bewertung der sozialen Wirkung, der institutionellen Entwicklung sowie der lokalen Rahmenbedingungen für Mikrofinanz.
In Tadschikistan wurde die Institution Humo evaluiert, die sich auf die finanzielle Inklusion ländlicher Mikrounternehmer spezialisiert hat. Knapp 80% der Klienten sind im ruralen Tadschikistan angesiedelt und daher besonders vulnerabel. Mit über 115.000 aktiven Kreditnehmern und einem durchschnittlichen Kreditvolumen von unter 800 USD adressiert Humo gezielt einkommensschwache Haushalte. Die Organisation zeigt eine bemerkenswerte Rückzahlungsdisziplin und wurde im Juli 2025 zur Bank lizenziert – ein Meilenstein, der den Zugang zu erweiterten Finanzdienstleistungen wie internationalen Transaktionen und längeren Kreditlaufzeiten ermöglicht. Humo trägt aktiv zur Umsetzung von SDG 1.4 bei, indem sie benachteiligten Bevölkerungsgruppen Zugang zu inanzdienstleistungen verschafft.
In Usbekistan wurde Ipak Yuli besucht, eine etablierte Bank mit starkem Fokus auf die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Die Bank bietet ihren Kunden neben Finanzierung auch Schulungen in Finanzbildung und Geschäftsplanung an, um unternehmerische Selbstständigkeit zu stärken. Mit über 112.000 Kreditnehmern und einem breiten digitalen Angebot leistet Ipak Yuli einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von SDG 8.3 – Förderung von produktiver Beschäftigung und inklusivem Wirtschaftswachstum.
Die Gespräche mit Kreditnehmern vor Ort verdeutlichten die transformative Kraft von Mikrofinanz:
In Tadschikistan ermöglichten Mikrokredite den Aufbau der ersten Privatschule Chudschands. Zarina, die Besitzerin der ehemaligen Leinenfabrik, hat bereits eine Schullizenz erworben, als auch eine Direktorin und Lehrer eingestellt. Im September dieses Jahres ermöglicht dies 500 Schülerinnen und Schülern Bildung in Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften.
Die Due Diligence bestätigte die hohe soziale Relevanz der Partnerinstitutionen und unterstreicht die Rolle des Fonds als wirkungsorientiertes Anlageinstrument mit messbarem Beitrag zur Armutsbekämpfung, Geschlechtergerechtigkeit und wirtschaftlicher Teilhabe.
V. Microfinance & Development Finance
Accelerate Her – Investing in the Future of Women Technopreneurs in Sri Lanka:
Die globale Tech-Branche weist eine deutliche Unterrepräsentation von Frauen auf: Lediglich 28,2 % der Beschäftigten im Technologiesektor sind weiblich. Ein zentraler Hinderungsgrund für mehr Teilhabe ist der eingeschränkte Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten, insbesondere für Gründerinnen und Unternehmerinnen in technologiebezogenen Bereichen.
Finanzielle Unterstützung für Start-ups sowie Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen (KMU) mit dem Ziel, die grüne und zirkuläre Wirtschaft auszubauen. Eine Bewertung der Länder in Ost- und Südosteuropa durch die Europäische Kommission.