Greiffbar - Investments zum Anfassen vom 04.02.2022

Christina Lagardia Cunctatora

Der römische Senator und Feldherr Quintus Fabius Maximus Verrucosus hatte den Beinamen Cunctator, der Zögerer! In meinem Lateinunterricht begegnete er mir bei der Übersetzung zu den punischen Kriegen. Seinen Beinamen möchte ich diese Woche an unsere europäische Notenbankpräsidentin Christine Lagarde vergeben. Sie zögert! Ja, sie zögert heftig dabei, die Zinsen anzuheben. Und das trotz nicht vorübergehender Inflation, denn die wurde diese Woche in Europa überraschenderweise bei 5,1% höher gemessen als erwartet. Trotz weiter steigender Energiepreise, trotz weiter bestehender Lieferengpässe, trotz Lohn-, Miet- und Preisspiralen, bleiben die Zinsen bei Null und das Anleiheaufkaufprogramm geht mit 40 Mrd. und dann 30 Mrd. Euro pro Monat weiter. Was braucht es denn noch, um zu zeigen, dass es keine Entspannung durch einen Basiseffekt gibt, der eigentlich im Januar die Zahlen wieder sinken lassen sollte?! Das Zögern führt nur dazu, dass am Ende ein überraschendes Umsteuern notwendig wird und die Märkte dadurch unvorbereitet sind. So sieht keine umsichtige Notenbankpolitik aus. Wollen wir nicht hoffen, dass es am Ende wie bei meinen Übersetzungen zum punischen Krieg heißt: "Iamque non pugna, sed caedes erat.": Da war es kein Kampf mehr, sondern ein Blutbad.

Recepius Tayyipus Erdoganensis

Wie ein solches Blutbad aussehen kann, zeigt gerade der Machthaber des Byzantinischen Reiches oder das was davon übrig ist und heute Türkei genannt wird. Zum Vormonat stieg die Inflation im Januar um weitere 11,1% und liegt damit jetzt im Vergleich zum Vorjahr um sage und schreibe fast 50% höher. Und wider besseren Wissens fordert die Spezies Erdoganensis weiter niedrigere Zinsen, statt diese schnellstmöglich anzuheben, um die Inflation zu bekämpfen. Mit diesem Nero-haften Vorgehen verbrennt er gerade die Lebensverhältnisse seiner Bürger, die sich kaum noch über Wasser halten können. Neben den Menschen und deren Wohlstand ist die türkische Lira der große Verlierer dieser Politik, deren Wert zusehends verfällt. Man möchte mit Seneca antworten: „Errare humanum est.“: Irren ist menschlich. Ich befürchte allerdings, dass es sich im Falle des selbsterfüllten türkischen Imperators Recepius Tayyipus Erdoganensis weniger um Irrtum, denn mehr um Irrsinn handelt. Und dagegen ist bekanntlich kein Kraut gewachsen. Oder wie der oft vergessene zweite Halbsatz des bekannten Seneca Zitates sagt: „Errare humanum est sed in errare perseverare diabolicum.“: Irren ist menschlich, aber auf Irrtümer zu bestehen ist teuflisch!

Marcus Saccharo Mons

Während Amazon und Alphabet diese Woche fulminante Quartalszahlen präsentierten und die Anleger im Glück schwelgen ließen, musste der Prädator des Metaversums eine Stagnation verkünden. Kein Wachstum und enttäuschende Umsatzprognosen ließen die Aktie um 23% einbrechen. Für meinen Geschmack ein etwas panischer Kurssturz der Aktie, allerdings ein gutes Signal an alle Aktionäre, die dachten, dass die Big Techs Selbstläufer seien.  Dem humanistischen Ortsvorsteher des Metaversums Marcus Saccharo Mons sollte die Bodenhaftung seiner Pläne guttun, auch wenn es kurzfristig sein Vermögen um einige Milliarden geschmälert hat. Schließlich hat er sein Unternehmen nicht nur namentlich verändert, sondern er hat einen großen Plan, nämlich Master oft the Metavers zu werden. Das kostet zwar kurzfristig Geld, könnte sich aber am Ende mehr als auszahlen. Ganz nach dem lateinischen Motto: „Quidquid agis, prudenter ags et respice finem.“: Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende. Na, wenn das kein philosophischer Abschluss für eine Börsenkolumne ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Bis nächste Woche.

Ihr Volcherus Magus Mercatus Schillingus
 

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