Greiffbar - Investments zum Anfassen vom 13.03.2020

Lage

Sortieren wir mal die Lage: Wir haben einen Coronavirus, der durch die zu treffenden Schutzmaßnahmen einen realwirtschaftlichen globalen Schaden verursacht. Dieser Schaden wird sich in vielen Unternehmensbilanzen niederschlagen, für einige Branchen substanziell sein und auch ein paar Gewinner hervorbringen. In Folge wird es zu einer Rezession in den westlichen Staaten kommen. Daraus resultieren weitere Schieflagen und Kreditausfälle. Letztere führen zu Bankenschieflagen und einer Finanzkrise. Genau das ist das Szenario, welches die Börse diese Woche begonnen hat einzupreisen. Die Meldungen dazu kommen dann wie immer hinterher, deshalb nennt man das auch „Nach“-richten. Hat die Börse recht damit? Hinterher weiß man immer mehr, und deshalb waren sich alle Marktteilnehmer einig: Diesmal warte ich nicht ab, sondern verkaufe gleich. Dies hat zum größten und vor allem schnellsten Abverkauf seit der Finanzkrise in 1927 geführt. Nicht einmal mehr die berühmte „Tote Katze“, die nach dem Aufprall nochmal in die Höhe springt, wurde bemüht, um eine Gegenbewegung zu erklären, die einfach nicht kam. Alle hofften letztlich wieder einmal auf die Notenbanken:

Lagarde

Und die zögerten auch nicht lange. Schon nach dem ersten Rücksetzer senkte FED-Chef Powell unerwartet die Zinsen und am Donnerstagabend holte er die Bazooka raus: 1,5 Billionen US-Dollar an Liquidität! Und zusätzlich ein gewaltiges Aufkaufprogramm an Staatsanleihen, die den ohnehin schon 4,2 Billionen US-Dollar großen Bestand um ein weiteres Drittel erhöht. Das sind gewaltige, starke und entschlossene Maßnahmen. Und was macht Frau Lagarde in ihrer ersten wirklichen Bewährungsprobe? Ein Rettungspäckchen! Das war nix. Es wurde nicht einmal versucht, wenigstens die verbale Keule zu bemühen oder weitere Maßnahmen anzukündigen. Der Markt sehnte sich nach dem starken Mann Mario Draghi und Frau Lagarde gab die Grand Dame der Zurückhaltung. Vielleicht ahnte sie aber auch schon, dass sie die Erwartungen des Marktes gar nicht erfüllen kann und zog sich auf die Rolle der Kommentatorin zurück. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht diejenige ist, die den Laden abschließt. Apropos:

Ladenschluss

Soziale Kontakte auf ein Minimum beschränken, so die Empfehlung der Bundesregierung. Mag sein, dass dies dem ein oder anderen schwerfällt, aber tatsächlich zeigen die Statistiken eindeutig, dass eine Verlangsamung der Ausbreitung einen sehr positiven Effekt hat. Diese Effekte lassen sich tatsächlich schon aus Studien zur Pandemie von 1918-1920 in unterschiedlichen Ländern zeigen. In diesem Sinne hoffen wir auf einen vorzeitigen Ladenschluss, aber keinesfalls auf einen Schluss im Laden. Und für alle, die es ganz genau wissen wollen, wie viele und wo genau es COVID-19 Ansteckungen in Deutschland gibt, dem sei folgender Link empfohlen, der Ihnen auf dem Rechner oder dem Smartphone ein aktuelles und interaktives Dashboard zur Verfügung stellt: COVID-19-Dashboard. Halten Sie die Ohren steif und bleiben Sie gesund.

Ihr Volker Schilling


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