Greiffbar - Investments zum Anfassen vom 25.10.2019

Kennen Sie den…?

Ja, wir kennen ihn alle, den jetzt aus dem Amt ausscheidenden Chef der europäischen Notenbank, Mario Draghi. Ich erspare ihnen und mir sämtliche Wortwitze, die in den vergangenen Jahren mit seinem Namen die Gazetten gefüllt haben. Ich möchte vielmehr auf eine Tatsache hinweisen, die man wohl symptomatisch für seine Amtszeit in den Geschichtsbüchern lesen wird: Er ist der erste EZB-Präsident, in dessen Amtszeit – immerhin 8 Jahre – es keine einzige Zinserhöhung gab. Geradezu symbolisch steht er damit für die Nullzins-Ära in den Annalen der Notenbankgeschichte. Das Ergebnis ist eine neue monetäre Massenvernichtungswaffe: Das Sparbuch! Sie glauben, der Begriff Massenvernichtungswaffe gehe zu weit? Seit 2010 sind deutschen Sparern insgesamt 650 Milliarden Euro an Zinsen verloren gegangen. Das ist Masse und das ist Vernichtung. Davon könnte man 95 Stuttgart 21-Bahnhöfe bauen oder 235 Mal Real Madrid kaufen oder einfach nur jedem Bundesbürger 7.850 Euro auszahlen. Letzteres würde dann übrigens mit dem Helikopter abgeworfen. Ciao Mario.

Witzlos!

So langsam finden es die Aktionäre von Wirecard nicht mehr witzig, dass sie als permanente Opfer von Shortattacken missbraucht werden. Dabei war die letzte Meldung der Financial Times zu Bilanzmanipulationen alles andere als lustig. Und übrigens auch gar nicht von großen Spekulationen auf fallende Kurse begleitet. Nein, da haben einige schlichtweg die Nase voll vom Auf und Ab des neuen DAX-Mitgliedes. Und interessanterweise fehlen diesmal die Schnäppchenjäger, die einen günstigen Einstieg wittern. Die ausstehenden Anleihen von Wirecard quittieren die Meldungen noch heftiger und zeigen damit deutlich, dass die institutionellen Investoren sich langsam verabschieden, während die Privatanleger zur Kasse gebeten werden. Normalerweise habe ich eine klare Meinung dazu, ob ich eine Aktie kaufen oder verkaufen will, doch hier fällt es mir wirklich schwer. Die Branche finde ich spannend, die Schlagzeilen nicht. Und die Pointe kennen wir nicht. Daher geht mein Blick zu einem Unternehmen, dass ich in diesem Segment viel spannender finde. Es ist die amerikanische Fiserv (ISIN US3377381088), die Zahlungsverkehrs-Dienstleistungen und Software für Banken, die Finanz- und Retailbranche anbietet. Klingt wie Wirecard, nur besser. Damit können Investoren auch wieder lachen. Apropos Lachen:

Was haben wir gelacht.

“Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. “ Wer diesen Satz, zitiert von Erich Honecker, heute noch hört, kann sich in Kenntnis der Geschichte ein Lachen kaum verkneifen. Und gleichzeitig wird von einigen Lachenden der neue staatliche Eingriff in Berlin, der Mietendeckel, freudig begrüßt. Woran liegt es, dass der neue Sozialismus glaubt, es jedem Ochs und Esel recht zu machen? Fast schon verzweifelt möchte man den Machern zurufen: Baut endlich mehr Wohnungen und behindert nicht andere, das auch zu tun. Eigenes Versagen wird nicht besser, wenn man anderen etwas versagt. Was haben wir gelacht: “Staatlicher Eingriff löst Mietprobleme.” Wir sollten die Menschen in unserem Lande mehr in die Lage versetzen Eigentum zu bilden, als andere daran zu hindern Eigentum zu schaffen. Klingt eigentümlich.

Ihr Volker Schilling


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