In Bewegung

Allianz Global Investors

Allianz Global Investors "Die Woche voraus" vom 24.10.2025

Eine bewegte Woche steht uns an den Kapitalmärkten ins Haus. Dabei ist es schwer vorweg festlegen zu wollen, was denn nun dominieren dürfte: Die Tagungen der großen drei Zentralbanken, der Fortgang der Quartalsberichte in einer Phase hoher Aktienbewertungen, oder die Konjunkturdaten.

Bewegung bei den großen Zentralbanken dürfte zumindest bei der US-Federal Reserve Bank (Fed) in der neuen Woche angesagt sein (Mittwoch). Die Geldmarktsätze nehmen bereits einen Zinsschritt vorweg. Sollte dieser ausbleiben, wäre das äußerst ungeschickt, zumal die jüngsten Verlautbarungen von Seiten der Fed in diese Richtung gingen. Spannender dürfte es werden, wie bzw. wann sie ein Auslaufen des „quantitativen Anziehens“ („quantitative tightening“) verlautbaren lässt. Erste Äußerungen legen es nahe, dass dies, wenn voraussichtlich auch noch nicht in dieser Woche, so doch in den nächsten Monaten zu erwarten ist.

Die Europäische Zentralbank (EZB, Donnerstag) sollte dagegen die Füße stillhalten. Sie hat bereits geliefert. Bei der Bank of Japan (BoJ, Donnerstag) preisen die Geldmärkte nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung ein. Dafür dürfte u.a. auch sprechen, dass sich die neue Regierung erst noch finden muss.

Die Berichtssaison läuft derweil weiter und gewinnt an Bewegung. In der neuen Woche stehen die Quartalszahlen einer ganzen Reihe an Schwergewichten der Tech-Industrie an. Dazu kommen große Namen aus der Banken- und Versicherungsbranche mit Schwerpunkt auf Deutschland und Europa. Die Revisionsdynamik zeigt sich dabei nach Regionen als durchaus unterschiedlich. Während die Unternehmen des S&P 500 ein sehr starkes Aufwärtsmomentum über 2025 hin gezeigt haben, lässt dieses in jüngerer Zeit nach. Dafür holen die Firmen des Topix und des MSCI für die Emerging Markets auf, während die Firmen des europäischen Aktienmarktes merklich an Momentum verloren haben. Hier nahmen zuletzt wieder mehr Analysten ihre Gewinnerwartungen zurück, als dass sie diese anhoben. Diese Divergenz der Revisionsdynamik zeigt sich auf Sektorenebene noch deutlicher.

Für Geldpolitik wie für Gewinnentwicklung gleichermaßen von Bedeutung ist der weitere Konjunkturverlauf. Darauf einstimmen sollte gleich am Montag der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland. Nach einer Aufholbewegung, die zeitlich mit dem Ende der Ampel-Regierung einsetzte, und die maßgeblich von den Erwartungen getragen wurde, kam es zuletzt zu einem bedenklich stimmenden Rückgang. Da von der Lagekomponente im aktuellen Umfeld kaum eine Verbesserung zu erwarten ist, bleibt zu befürchten, dass der ifo-Geschäftsklimaindex bestenfalls auf der Stelle tritt, denn die Erwartungskomponente sollte über den schleppend verlaufenden „Herbst der Reformen“ wenig Nahrung erhalten. Aufschlussreich sollte auch das US-Verbrauchervertrauen des Conference Boards werden. Nach einem regelrechten Absturz kam es zum Mai hin zu einer Erholung. Seither dümpelt es vor sich hin mit klarer Schwächeneigung. Da es auf Seiten der Inflationsentwicklung zu keiner Entlastung kam, bleibt zu erwarten, dass es sich weiter abschwächt.

Der Datenkranz zum Bruttoinlandsprodukt (BIP, Donnerstag) Deutschlands sollte eine traurige Erinnerung daran sein, dass die Deindustrialisierung der größten europäischen Volkswirtschaft kein leeres Wort mehr ist. Ebenfalls am Donnerstag stehen Sentimentindikatoren der Europäischen Kommission für die EU-Mitgliedsstaaten an, die sowohl die Stimmungslage der Wirtschaft als auch der Verbraucher abbilden. Zum Wochenabschluss stehen der breite Preisindikator für die privaten Konsumausgaben an („PCE – Personal Consumption Expenditures“), der bei der Fed starke Beachtung findet. Dazu kommt der Einkaufsmanagerindex der Universität von Chicago. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sollten ebenfalls im Wochenverlauf bekanntgegeben werden, wobei die von offizieller Seite anstehenden Daten eine „wild card“ sind wegen ihrer, im Kontext des „Shutdowns“ der Regierung, unklaren Veröffentlichung. 

Die Woche voraus

Die technischen Signale sind in diesem Umfeld uneindeutig. Während die großen Indizes an neuen Höchstständen (vgl. Grafik der Woche) gekratzt haben, zeigen die Relative-Stärke-Indikatoren eine teilweise überkauften Lage an. Das Aufstiegsmomentum hat schon über die letzten Monate an Breite verloren, wie die Advanced-Decline-Linie zeigt, welche die Anzahl der Kursgewinner ins Verhältnis mit den Kursverlierern der jeweiligen Indizes setzt. Etwas nachdenklich stimmt auch der Bullen-Bären-Indikator, wie ihn die Stimmungsumfrage unter den Privatanlegern in den USA zeigt. Er weist wieder eine hohe Dominanz an „Bullen“ aus, während die „Bären“ offensichtlich Rückzugsgefechte hinlegten. Wenn schon viele investiert sind, stellt sich die Frage wer noch kauft, wenn die Märkte in Bewegung geraten.

Die Kombination aus geldpolitischen Entscheidungen, Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten dürfte die Märkte stark bewegen. Für Rentenmärkte bleibt die Zinspolitik der entscheidende Faktor, aber nicht nur für diese. Auch die Aktienmärkte hängen mit am Zinszügel. Für Bewegung dürfte in der kommenden Woche gesorgt sein.

Bleiben Sie in Bewegung,

Dr. Hans-Jörg Naumer
Director Global Capital Markets & Thematic Research

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