Korrekturtendenzen an den Finanzmärkten

LOYS AG

Loys Capital Kolumne vom 11.11.2025

Während sich viele Finanzmarktteilnehmer über das Ausbleiben einer für möglich gehaltenen Börsenkorrektur im September und Oktober freuten, brachte der November nunmehr eine Stimmungseintrübung mit sich.

Die Aktienmärkte gerieten ins Stottern, obwohl die Berichterstattung zum dritten Quartal der Unternehmen durchaus mit positiven Tönen durchsetzt war. Besonders die Technologie- und Internetbranche wusste zumeist überzeugende Zahlenwerke vorzulegen. Derweil offenbarten die Veröffentlichungen auch, dass derzeit enorme Geldsummen in den Aufbau einer umfangreichen Infrastruktur für das Themenfeld ´Künstliche Intelligenz´ ausgegeben werden. Die meisten dieser milliardenschweren Investitionen werden fremdfinanziert. Entsprechend rege ging es am Markt für Unternehmensanleihen zu. Und wenngleich der regionale Schwerpunkt der Ausgaben in den USA liegt, sind auch andere Länder auf den ´KI-Zug´ aufgesprungen. In Heilbronn wurde etwa unter medienträchtiger politischer Beteiligung der Grundstein für einen ´KI-Campus´ gelegt, der die Straßenadresse ´Zukunftspark´ trägt.

Ungeachtet der hohen Dynamik im KI-Sektor entging den Börsianern nicht, wie anspruchsvoll die dortigen Börsenbewertungen mittlerweile ausfallen. Trotzt vortrefflicher Zahlen musste etwa der KI-Anwendungskonzern Palantir einen Kursabschlag von ca. 15 % hinnehmen. Die Bewertung des mehr als Hundertfachem vom Umsatz schien den Marktteilnehmer etwas überstrapaziert. Stärker fiel die Korrektur dort aus, wo Unternehmen eher verhaltene Zahlenwerke präsentierten. Der Halbleiterhersteller Microchip Technology gehört in diese Kategorie und musste zuletzt deutlich Federn lassen. Schlimmer noch erwischte es den Datencenterbetreiber CoreWeave, der rasch 25 % seines Kurswertes abgab.

Zu den von der Korrektur betroffenen Segmenten des Finanzmarktes zählen auch die Krypto Münzen. Die virtuellen Münzen, die viel Phantasie aber wenig Substanz aufweisen, mussten zum Teil empfindliche Abschläge hinnehmen. Während der marktführende Bitcoin seit seinem jüngsten Hoch bei 125.000 Dollar lag, wurde zuletzt ein Kurs von 102.000 Dollar aufgerufen. Schlimmer erwischte es den Dogecoin. Von seinem Höchstkurs von 0,46 Dollar ist der Dogecoin mit einem aktuellen Kurs von 0,175 Dollar mittlerweile meilenweit entfernt.

Selbst der in den letzten Monaten famose Goldpreis konnte sich den Korrekturtendenzen nicht entziehen. Das ´gelbe Metall´ verlor knapp 10 % und kreist aktuell um die Marke von 4.000 Dollar. Dabei mag eine Rolle gespielt haben, dass China die Vorzugsbehandlung von Goldtransaktionen bei der Mehrwertsteuer beendet hat. Etwas glimpflicher ging es beim kleinen Bruder des Goldes zu: Silber. Aber auch dort verbilligte sich das edle Metall. Dass es sich um eine recht breite Korrektur handelt, mag man daran ersehen, dass auch Kupfer und andere Industriemetalle sich der Abwärtsbewegung anschlossen.

Anleger sollten sich daran erinnern, dass so etwas wie ´sichere Häfen´ außerhalb der Kassenhaltung kaum existieren. Zu hoch sind die Korrelationen der Finanzmarktgüter untereinander. Und selbst Kassenhaltung ist der permanenten und tatsächlichen Gefahr von Geldentwertung ausgesetzt. Mehr noch: An den Geldmärkten stehen die Zeichen auf sinkende Zinsen. Auch mehren sich Äußerungen, denen zufolge die US-Notenbank Fed wieder mit dem Ankauf langlaufender Anleihen beginnen wird. Dies wiederum wäre vor allem für die Aktienmärkte förderlich.

Aus Chicago

Ihr
Dr. Christoph Bruns

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