Maschinenbauaktien mit Lebenszeichen

LOYS AG

Loys Capital Kolumne vom 25.11.2025

Es hat sich in den letzten Jahren herumgesprochen, dass neben den energieintensiven Branchen und der Fahrzeugbauindustrie der deutsche Maschinenbau von strukturellen Problemen geplagt wird. An der Börse jedenfalls ist die Entwicklung nicht unentdeckt geblieben, wie man an den schwachen Kursentwicklungen etlicher Maschinenbauer ablesen kann.

Die inzwischen weitgehend abgelaufene Berichtssaison zum dritten Quartal der Unternehmen hat unterdessen einige Lichtblicke für die Maschinenbauer erkennen lassen. Die als Goldstandard angesehene Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG aus Gosheim wusste zuletzt mit einer deutlich verbesserten Auftragslage zu überraschen. Dementsprechend wurden die Gewinnprognosen für das laufende Jahr signifikant angehoben. Der Verweis auf große Aufträge aus dem Ausland schürt dabei Hoffnung auf ein Ende der seit längerem anhaltenden Exportflaute.

Nicht minder überraschend prallte ein deutlich verbesserter Gewinnausweis der Dürr AG aus Bietigheim-Bissingen auf den Kapitalmarkt. Dort wird mit großem Entzücken registriert, dass Dürr in der Lage war, seine Profitabilität trotz stagnierender Umsätze markant zu erhöhen.

Auch der Druckmaschinenbauer Koenig & Bauer legte stabilere Zahlen zum dritten Quartal vor. Nach wie vor leiden die Würzburger indes darunter, dass die hohen Investitionen in den digitalen Verpackungsdruck bislang nicht zu entsprechenden Aufträgen geführt haben. Aber die Optimierungsmaßnahmen des Vorstandes greifen, so dass die Talsohle dort durchlaufen sein sollte. Zudem fällt ins Auge, dass sich mit der Leibinger Consulting AG eine Industriegruppe inzwischen mehr als 20 % der Koenig & Bauer Aktien gekauft und weitere Aufstockungen angekündigt hat.

Beim Branchenkollegen Heidelberger Druck lief es ebenfalls besser. Auch die Umsätze zogen dort zum Halbjahr an. Überdies arbeitet das Management wie auch in den anderen genannten Unternehmen mit Hochdruck an internen Optimierungs- und Effizienzprogrammen.

Gute Zahlen hat einmal mehr die Siemens AG zum Geschäftsjahr mit Ende September vorgelegt. Bei den Münchenern, die in der Automatisierungstechnik und anderen Segmenten exzellieren, ist man inzwischen starke Zahlen gewöhnt. Zudem wird das konsequente Fokussierungsprogramm am Wittelsbacher Platz fortgesetzt, indem die Aktionäre Stücke der Tochter Siemens Healthineers eingebucht bekommen.

Gleichwohl berichten die genannten Unternehmen ausnahmslos über Kostendruck, überbordende Bürokratie und Energiepreise, die enorm wettbewerbsschädlich sind. In den Berichten zu Q3 schimmert auch durch, dass die Hoffnungen auf wesentliche politische Reformen im kommenden Jahr recht gedämpft sind. Für das laufende Jahr hat man diesbezüglich alle Hoffnungen fahren gelassen.


Aus Chicago

Ihr

Dr. Christoph Bruns

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