Tech-Aktien mit märchenhaften Bewertungen

LOYS AG

Loys Capital Kolumne vom 16.09.2025

Die Unternehmenszahlen zum zurückliegenden zweiten Quartal des Jahres haben dem Technologiesektor an der Börse zusätzlichen Rückenwind verschafft. Ungeachtet der eher problematischen makroökonomischen Lage wussten die Schwergewichte der Technologiebranche weiter zuzulegen.

Einige Aktien jenseits der ´Magnificent Seven´ konnten dabei besondere Dynamik ausweisen. So schickt sich etwa der Halbleiterhersteller Broadcom an, dem Platzhirschen Nvidia seine Position als König der KI-Chips streitig machen zu wollen. Ähnlich sieht es bei Oracle aus. Das Softwareunternehmen, das mittlerweile seinen Sitz im texanischen Austin hat, verzauberte die Börsianer mit starken Zahlen und rosigen Zukunftsaussichten im Cloud- bzw. KI-Geschäft. Dessen Gründer und Hauptaktionär Larry Ellison stieg darob zumindest kurzzeitig zum reichsten Menschen der Welt auf. Diese Position hielt bis dahin der Teslachef Elon Musk inne. Das Board des Elektroautobauers incentivierte derweil seinen Vorstandsvorsitzenden mit einem an einen Börsenwert von Tesla in Höhe von acht Billionen Dollar gekoppelten Bonus von einer Milliarde Dollar. Man denkt groß an der amerikanischen Westküste. Überhaupt fällt in diesem Börsenjahr auf, dass unter den großen Zauberaktien die Namen Apple, Amazon und Tesla eher zurückgeblieben sind.

Lebhaftigkeit vermochte man vor allem bei kleineren Technologieaktien zu erblicken. Der Softwarehersteller Arista Networks aus Santa Clara konnte gute Zahlen vorlegen und wurde prompt höher bewertet. Der Aktienkurs weist nun ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 50 aus und ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von fast 18. Mit derartigen Bewertungskennzahlen steht Arista Networks keineswegs allein auf weiter Flur. Zahlreiche Unternehmen aus dem Technologiesektor verfügen über märchenhaft hohe Bewertungen. Schaut man z. B. auf Palantir Technologies, die zuletzt auch in den deutschen Medien mehrfach auftauchten, dann erweist sich die Arista Networks-Bewertung als niedrig. Palantir notiert derzeit bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 350 bei einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von ca. 80. An Phantasie für die zukünftige Profitabilität fehlt es also nicht an der Börse.

Dagegen nimmt sich die Bewertung von Europas nach Marktwert teuerstem Unternehmen – der SAP aus Walldorf – vergleichsweise dürftig aus. Dort wird der Umsatz aktuell mit dem Faktor 7 und der Jahresüberschuss mit dem Multiplikator 38 bewertet.

Angesichts des intensiven Wettbewerbs und der Spitzenpositionen auf dem Gebiet der sogenannten Künstlichen Intelligenz dürften die künftigen Kursentwicklungen erratisch ausfallen. Es steht nicht zu erwarten, dass die derzeitigen traumhaften Bewertungshöhen für alle Beteiligten dauerhaft zu halten sind.

Aus Chicago

Ihr
Dr. Christoph Bruns

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