Unternehmensanleihen: Dünne Spreads, dicke Chancen

DPAM

DPAM Kommentar von Marc Leemans und Bernard Lalière vom 19.08.2025

In vielen Teilen der Welt sind die Renditeaufschläge (Spreads) von Unternehmensanleihen so tief wie seit Jahren nicht mehr. Zum Beispiel im europäischen Investment-Grade-Bereich: Dort liegen die Spreads unter 90 Basispunkten – das hat es seit 2021 nicht mehr gegeben. High-Yield-Spreads von 270 Basispunkten sah man in Europa zuletzt 2017. In den USA ist die Situation ähnlich. Bieten Unternehmensanleihen noch Wertpotenzial? Dieser Frage gehen die beiden DPAM-Experten Marc Leemans (Fondsmanager) und Bernard Lalière (Head of Credit) nach:

Carry weiterhin attraktiv

Die laufenden Gesamtrenditen sind trotz niedriger Spreads weiterhin attraktiv (EUR-Investment-Grade: rund 3 %, europäische High-Yields: 4,5 %, in den USA 5 % bzw. 7 %). Damit können Anleger die Rendite ihres Anleihenportfolios spürbar erhöhen. Und sollte der Zinssenkungskurs von Fed und EZB weitergehen, würde dies die Gesamtrenditen weiter steigern.

Unternehmen in solider Verfassung

Eine gewisse Spreadausweitung hätte keinen großen Einfluss auf die Erträge. Außerdem sprechen die soliden Fundamentaldaten, insbesondere in Europa, gegen eine solche Ausweitung. Bei weiterhin niedrigen Verschuldungsquoten sind die Kassenbestände gestiegen. Die Verantwortlichen in den Unternehmensleitungen haben in der Corona-Zeit, während der Inflationsphase 2022 und im Zinserhöhungszyklus anschließend gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen. Die Bilanzen wurden konservativ gemanagt, es gibt keine Anzeichen für mehr Fusionen und Übernahmen, die künftige Kreditkennzahlen belasten könnten. Die Gewinne der meisten Unternehmen lagen zuletzt mindestens im Rahmen der Erwartungen.

Viele Finanzierungsmöglichkeiten

Zudem sind Unternehmen nicht auf den Anleihemarkt angewiesen; finanzieren lässt sich auch über Bankkredite und private Kreditmärkte. Dieses Segment ist in den USA in den letzten zehn Jahren stark gewachsen und dürfte inzwischen größer sein als der US-High-Yield-Markt. Ursprünglich haben vor allem kleinere Unternehmen Private Credits genutzt, heute sind Beträge von mehr als 1 Milliarde US-Dollar oder Euro möglich.

Verbesserte Qualität

Des Weiteren hat sich die Kreditqualität in den High-Yield-Indizes im Laufe der Jahre deutlich verbessert. In Europa entfielen im vergangenen Monat bis zu 70 % auf BB-geratete Anleihen. Im Mai 2007, als die europäischen High-Yield-Spreads mit 186 Basispunkten ihren Tiefststand erreichten, lag dieser Anteil nur bei 40 %. Selbst bei niedrigerer Qualität waren die Indexspreads also deutlich enger als heute. Im Mai 2007, ein Jahr vor der globalen Finanzkrise, bestand der US-HY-Index zu 40 % aus BB- und zu 42 % aus B-gerateten Papieren (der Rest entfiel auf CCC). Im Juli 2025 lag die Zusammensetzung bei 50 % BB, 40 % B und 10 % CCC.

Ausfälle und Verluste überschaubar

In Europa fielen die Ausfallraten der vergangenen zwölf Monate aufgrund einiger großvolumiger Restrukturierungen hoch aus. Aber erstens dürften sie in den kommenden Monaten sinken und Anleihegläubiger erhielten im Falle eines Ausfalls relativ hohe Beträge. In den USA verzeichnete der High-Yield-Markt Ausfälle von lediglich 1,4 %, mit noch niedrigeren Verlustquoten als in Europa. Diese niedrigen Ausfall- und Verlusttrends dürften sich fortsetzen.

Und noch etwas spricht für eine Beimischung von Unternehmensanleihen: Seit Jahresbeginn flossen kräftig Mittel sowohl in Investment Grade als auch in High Yield – trotz Zollstreitigkeiten, geopolitischer Spannungen und Schlagzeilen zur Inflation.

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