Allianz Global Investors "Die Woche voraus" vom 05.07.2019

„Die Jagd nach Einkommen geht weiter"
Ein wie immer packendes und diskussionsfreudiges Investment Forum liegt hinter uns. Das Investment Forum, welches unsere CIO („Chief Investment Officer“, die Chefanleger der einzelnen Vermögensgattungen), Fondsmanager, Strategen und Analysten von rund um den Erdball zusammenbringt, gehört ja zur DNA von Allianz Global Investors als aktivem Fondsmanager. Um es mit den Worten unseres Chefstrategen, Neil Dwane, vorweg zu sagen: Die Jagd nach Einkommen geht weiter – und das in einem Umfeld niedrigeren Wachstums bei gleichzeitig kaum merklicher Inflation, so die wichtigste Schlussfolgerung der Diskussionen. Kein einfaches Umfeld für die Kapitalanlage also, zumal die Geo-Politik von gleich mehreren Seiten für Unsicherheiten sorgt, siehe u. a. die Spannungen um den Iran.

Die Geldpolitik bleibt dabei expansiv. Bei den Leitzinsen von Federal Reserve und Europäischer Zentralbank heißt es dabei „niedriger für länger“ („lower for longer“). Die nächsten Zinssenkungen sind von den Geldmärkten bereits eingepreist. Das stützt die Aktienmärkte und hält die Rendite von Staatsanleihen niedrig. Nach Berechnungen von Bloomberg weisen Staatsanleihen im Volumen von 13 Billionen US-Dollar negative Renditen aus.

Die handelspolitischen Friktionen, in die auch Europa stärker mit einbezogen werden könnte, sollten über das Treffen der Präsidenten der USA und Chinas sowie über das G20-Treffen hinaus fortwirken, geht es doch um die politische und technologische Führerschaft. Der Handelsstreit selbst ist nur ein Ausdruck davon. Auch stehen 2020 Präsidentschaftswahlen in den USA an.

In der Summe muss mit erhöhter Volatilität gerechnet werden. Wo das billige Zentralbank-Geld heute noch Rückenwind ist, kann etwa durch die Geo-Politik schnell ein Gegenwind entstehen – zumal die Konjunkturindikatoren das Durchschreiten einer reifen Phase des Konjunkturzyklus fortschreiben sollten und die Bewertungen in einigen Teilen des Aktienmarktes unverändert hoch sind.

Durch diese Volatilität hindurch geht es um die Jagd nach Kapitaleinkommen, weniger um Kurszuwächse. Diese sollten auf Sicht der nächsten Jahre moderater ausfallen, da vieles an Wachstumsfantasie bereits eingepreist ist. Dividenden rücken da ins Blickfeld. Und: Wenn vom „Beta“ des Marktes weniger zu erwarten ist, wird das „Alpha“ des aktiven Managements immer wichtiger.

Taktische Allokation Aktien & Anleihen

  • Global betrachtet scheint die Geldpolitik für Aktien, aber auch Anleihen noch immer stimulierend zu sein, allerdings sollte die Wirkung abnehmen.
  • In dieser späten Phase des Konjunkturzyklus wird es zunehmend wichtiger, dass die realen Daten positive Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik (China) widerspiegeln, zumal die Wahrscheinlichkeit eines Rezessionsrisikos auf Sicht der nächsten 12 – 24 Monate zugenommen hat. Zinssenkungen sind keine Wunderwaffe bei einer sich abschwächenden Konjunkturdynamik.
  • Je länger der Handelskonflikt schwelt, desto größer sind die Abwärtsrisiken für Konjunktur- und Gewinnschätzungen, die auf den Erwartungen eines verbesserten zweiten Halbjahres aufbauen.
  • Mit erhöhter Volatilität muss gerechnet werden. Das aktive Management bei der Selektion der Wertpapiere, aber auch der Anlagesegmente bleibt das Gebot der Stunde.
  • Vor diesem Hintergrund kann sich auch vorübergehend eine größere Kasseposition anbieten.

Viel Erfolg bei der Jagd nach Rendite,
Hans-Jörg Naumer


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