"Bridge over troubled water" - Wie Vermögensschutz jetzt gelingt

HAC AG

HAC Pfadfinderbrief vom 07.03.2025

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

anfang der 70er Jahre besangen Simon & Garfunkel die Brücke über aufgewühltes, sprich „troubled water“. Das Jahrzehnt hielt u. a. geopolitische, inflationäre und handelspolitische Herausforderungen bereit. Auch die 2020er haben es in diesen Bereichen in sich und sparen nicht an Überraschungen: Pandemie, Inflation, Krieg, Ende des Westens? Es wirkt untertrieben, zu behaupten, dass diese Faktoren das Investieren herausfordernder machen. Wir sind gerade erst in der Mitte des Jahrzehnts angekommen, da wirbelt ausgerechnet der „Anführer der freien Welt“ das geo- und handelspolitische Gefüge wild durcheinander. Für uns ist es spätestens in diesem Umfeld unumgänglich, auf Prognosen zu verzichten, die sich mittlerweile häufig schon nach wenigen Stunden als trügerisch erweisen. Stattdessen folgen wir einem Ansatz, der nachweislich bereits als stabile Brücke über die unruhigen Wasser der 70er Jahre, aber auch der Dotcom-Blase und der großen Finanz- und Schuldenkrise 2008 diente. Der HAC-Allwetteransatz stellt das Portfolio mit der Asset Allocation breit auf. Mit gerade einmal sieben negativen Jahresergebnissen in 50 Jahren ist die Strategie der Inbegriff von Robustheit. Zugleich bieten die HAC Quant-Strategien Zugang zu Titeln abseits des Mainstreams und genau das Maß an Flexibilität, das große Schlachtschiff-Fonds oder rein passive Strategien nicht haben (können). Anstatt sich in starren Vorhersagen, politischen Dogmen oder unterkomplexen „0 oder 1“-Heuristiken zu verlieren, setzen wir auf robuste und krisenerprobte Portfolio-Strategien mit breiter Asset Allocation. 

Neben den womöglich größten politischen Umwälzungen seit dem 2. Weltkrieg führen demografische Veränderungen uns vor Augen, wie wichtig es ist, verschiedenste Märkte im Blick zu behalten. Während Europa und Japan unter alternden Gesellschaften leiden, bieten junge Volkswirtschaften wie Indien oder Teile Südostasiens langfristig attraktive Wachstumschancen – wenngleich gekoppelt mit einer gewissen Volatilität. Deshalb setzen wir in unseren HAC Quant Fonds auf globale Aktien-Portfolios, die explizit Schwellenländer einschließen. Wer sich allerdings nur auf ein einziges Land verlässt, riskiert böse Überraschungen, denn jedes politische oder wirtschaftliche Ereignis kann den Markt schnell ins Wanken bringen. Die globalen Kapitalströme spiegeln diese Unwägbarkeiten wider. Indien, Vietnam und Südkorea zeigen sich als Alternativen zu China, weil sie über beachtliches Wachstumspotenzial und technologische Stärken verfügen. Zugleich eröffnet der Trend zur Regionalisierung und das sogenannte „China+1“-Modell neue Optionen für Standorte wie Mexiko oder Osteuropa. Politische Eingriffe, Sanktionen und wachsende Spannungen zwischen Weltmächten können diese Kapitalströme jedoch schnell umlenken, was zusätzlich verdeutlicht, weshalb ein breit gestreutes Portfolio mehr Flexibilität bietet als jede einseitige Ausrichtung. 

Die Rolle der Zentralbanken im aktuellen Umfeld ist nicht zu unterschätzen. Wer in der Lebensmittelindustrie oder in einem Krankenhaus arbeitet, kennt das Phänomen: „Warum müssen wir diese ganzen Hygienemaßnahmen einhalten? Passiert doch eh nie was!“

Gerade weil alle sich an die Vorschriften halten, bleibt es bei Einzelfällen – und erweckt den Eindruck, man habe es eigentlich gar nicht gebraucht. Genau so kann auch eine besonnene Notenbank-Politik eine Rezession verhindern. Wenn alles stabil bleibt, entsteht leicht das Gefühl, es sei gar keine Vorsorge nötig gewesen. Dabei ist die Stabilität genau das Ergebnis guter Vorbereitung und vorausschauender Maßnahmen. Nicht wenige rechnen damit, dass Trump sich schon bald mit J. Powell anlegen wird, dem Chef der unabhängigen Notenbank FED, um ihn zu Zinssenkungen zu bringen. Das könnte den sehr soliden Job der FED in den heiklen Jahren nach der Pandemie schnell zunichte machen, wenn es gelingt. Anders als die EZB muss die FED wieder behutsamer vorgehen. Eine Rückkehr zu den Zinsen der Nullerjahre ist nicht denkbar, blickt man auf die historischen Staatsschulden (auch wenn „Sondervermögen“ besser klingt, handelt es sich auch dabei um Schulden). Immer wieder kann sich ein neuer Inflationsimpuls auftun, zumal die Fiskalpolitik zunehmend in Bedrängnis gerät. Die wachsende Zinslast und die Forderung nach umfangreichen Staatsausgaben könnten staatliche Haushalte schnell überfordern. Dies führt zu einer stärkeren Differenzierung auf der Seite der Staatsanleihen zwischen Schuldnern, denn nicht jede Volkswirtschaft verfügt über ausreichend Finanzkraft, um große Investitionsprogramme zu stemmen und gleichzeitig steigende Zinsen zu bedienen. Der Anstieg deutscher Staatsanleihen in den letzten Tagen quittiert dies selbst bei einem so geringen Verschuldungsniveau wie dem der Bundesrepublik.

Der Kampf gegen Inflation bleibt ungeachtet aller politischen Bemühungen eine drängende Aufgaben. Gleichzeitig wäre es ein Fehler, daraus eine einfache Prognose abzuleiten, dass Zinsen „für immer niedrig“ bleiben. Seit 2022 haben wir erlebt, dass Inflation und Zinspolitik oft nicht langfristig vorhersehbar sind. Die Lösung lautet auch hier: Breit streuen und nicht auf eine einzige zinspolitische These setzen. Zwar hat sich der Preisdruck nach dem pandemiebedingten Inflationsschub auf einem etwas moderateren Niveau eingependelt, doch ist er noch immer spürbar höher als zuvor. Lieferkettenprobleme lösen sich zwar allmählich, doch strukturelle Faktoren wie Arbeitskräfteknappheit, De-Globalisierung und Klimaanpassungskosten dürften dafür sorgen, dass das Inflationsniveau unberechenbar bleibt. Ein solches Umfeld erfordert ein wachsames Auge und eine angemessene Beimischung inflationsgeschützter Anlagen, zugleich aber die Bereitschaft, nicht jede Preissteigerung automatisch für dauerhaft zu halten.

All diese Entwicklungen können rasch von unerwarteten Krisen überrollt werden. Niemand hat die Finanzkrise 2008 oder die COVID-19-Pandemie vorhergesehen, und genauso wenig lässt sich abschätzen, wann das nächste „Black-Swan-Ereignis“ eintreffen wird. Für Anleger ergibt sich hieraus die Lehre, zu jedem Zeitpunkt auf verschiedene, einschließlich extreme Szenarien vorbereitet zu sein, anstatt sich allein auf ein bestimmtes Marktumfeld zu verlassen. Genau so setzen wir unsere Portfolios auf. Wir halten nichts davon, jede Konjunkturmeldung zum Anlass zu nehmen, unser Portfolio komplett umzuschichten. Stattdessen plädieren wir für eine Strategie, die in sich robust ist und keine starren Prognosen benötigt. Dazu zählen eine Mischung aus globalen Qualitätsaktien, die wir systematisch und qualitativ kuratieren, Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten und Bonitäten sowie diversifizierte Rohstoffe und Edelmetalle. Diese Herangehensweise mag auf den ersten Blick etwas langweilig erscheinen, doch sie hat sich im Live-Stress-Test der letzten 50 Jahre kontinuierlich und signifikant bewiesen (s. o.). Ein gewisses Maß an Cash-Reserven erlaubt uns darüber hinaus, auch in stressigen Marktphasen flexibel zu reagieren und Chancen zu nutzen. Das größte Risiko für Anleger im aktuellen Umfeld dürfte ein zu enges Verständnis davon sein, was alles passieren könnte. 

Herzliche Grüße

Ihr Tobias Gabriel
Vorstand der HAC VermögensManagement AG 

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