Greiffbar - Investments zum Anfassen vom 31.10.2019

Und täglich grüßt das Murmeltier

Jede Woche schreibe ich die Greiffbar zu den aktuellen Finanzereignissen. Und so langsam wird es langweilig, denn jede Woche geht es um Brexit, jede Woche geht es um die Notenbanken, und jede Woche geht es um Trump. Hilfe, holen sich mich aus dieser Zeitschleife raus. Sie merken, es bahnt sich der Wahnsinn seinen Weg. Apropos: Die Briten stimmen am 12. Dezember mithilfe einer Wahl neu über den Verbleib oder den Abgang aus der EU ab. Und wenn man vorher nicht noch das besagte Murmeltier aus dem Titel als Demoskopen aus der Höhle zieht, wird es nach der Wahl so sein wie vorher: Große Verwirrung. Was wollen die Briten denn jetzt? Die Raum-Zeit-Verschiebung über der britischen Insel scheint zu einer Endlosschleife zu mutieren. Ich nehme mir jetzt fest vor, nichts mehr über den Brexit vor dem besagten Dezemberentscheid zu schreiben. Drücken sie mir die Daumen. Und was war bei Trump und Notenbanken los? Ja richtig, die nächste Zinssenkung der US-Fed (hatte ich dies nicht schon vor Wochen kommen sehen?) und ein triumphierender Trump. In Ermangelung, dass Trump den aus seiner Sicht „Terroristen“ an der US-Notenbankspitze nicht körperlich attackieren kann, hat er sich kurzerhand den IS-Führer Bagdadi vorgenommen.

Krieg der Sterne

Wer fliegt als Erstes Touristen in den Weltraum? Ist es Elon Musk oder doch Sir Richard Branson? Letzterer startet gerade seine Triebwerke und bringt seine Firma Virgin Galactic als erstes Luft- und Raumfahrt-unternehmen an die Börse. Mit einer Kombination aus Rakete und Flugzeug will das Unternehmen Virgin Galactic Passagiere dann ins All fliegen. Das Weltraumunternehmen will im kommenden Jahr erstmals Touristen ins All bringen. Bisher konnte Virgin Galactic nach eigenen Angaben Reservierungen von mehr als 600 Menschen aus 60 Ländern verbuchen. Und das Ganze für schlappe 250.000 US-Dollar pro Nase. Hoffentlich starten die Raketen von Virgin Galactic nicht so wie der Börsenkurs: Kurz nach Börseneinführung stieg die Aktie kräftig um 10% an, um heute – ein paar Tage später – 22% im Minus zu notieren. Da scheint die zweite Raketenstufe nicht gezündet zu haben. Vielleicht ein Tipp an alle künftigen Passagiere: Kauft euch die Aktie! Wird es etwas mit dem teuren Flug, dann geht auch die Aktie durch die Decke, und wird es nichts, dann habt ihr 250.000 US-Dollar übrig, um die Verluste der Aktie zu kompensieren. Guten Flug, egal auf dem Parkett oder ins All.

Apocalypse now

Von wegen wir haben keine Inflation: Wir haben eine wahrhaftige Inflation an Crash- und Weltuntergangspropheten. Egal ob Dr. Markus Krall, Friedrich und Weik oder Prof. Max Otte usw. Derzeit herrscht wieder einmal Hochkonjunktur des apokalyptischen Narrativs. Jede geld- und wirtschaftspolitische Meldung wird als Zeichen eines nahenden Armageddons gedeutet. Täglich werde ich mit den Angstmachern und Ihren Aussagen geflutet. Deshalb will ich heute einmal ein deutliches Wort schreiben: Danke, dass es euch so zahlreich gibt! Ohne euch wäre ich derzeit nicht so sicher, dass die Märkte weiter steigen werden. Denn euer Timing ist noch schlechter als das der Fondsindustrie. Ti-ming is not a town in China. Wäre eigentlich auch kein schlechter Filmtitel.

Ihr Volker Schilling


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