Pressemitteilung vom 28.09.2018

Interview mit Uwe Eilers, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung FV Frankfurter Vermögen GmbH über die aktuelle Lage an den Aktienmärkten und über den Fonds Calibrate Total Return

In Deutschland bleibt die Konjunktur robust, verliert jedoch an Schwung. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Herbstprognose erneut leicht nach unten angepasst und rechnet mit einem Wachstum 2018 von nur noch 1,9 (zuletzt 2,0) Prozent. International beschäftigen die Themen Handelsstreit mit den USA und der Brexit die Nachrichten. Wie sich der Fonds Calibrate Total Return (ISIN DE000A0YAEH5, WKN A0YAEH) , der schwerpunktmäßig in mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum investiert, auf die veränderten Bedingungen einstellt, darüber hat FondsSuperMarkt mit dem Geschäftsführer des Vermögensverwalters FV Frankfurter Vermögen GmbH, Uwe Eilers, gesprochen.

FondsSuperMarkt: Neben dem Schwerpunkt Aktien (mindestens 51 Prozent), kann der Calibrate Total Return in Anleihen und Absicherungen und je nach Einschätzung der Marktlage bis zu 100% in Geldmarktinstrumente anlegen. Wie sind Sie derzeit aufgestellt und welche Anlagestrategie verfolgen Sie?
Uwe Eilers: Aufgrund der deutlich gefallenen Aktienmärkte, vor allem auch im Bereich der Small- und MidCaps, haben wir die Aktiengewichtung zuletzt auf rund 95% hochgefahren. Dabei haben wir in den fallenden Kursen unsere Gewichtung bei den unter die Räder gekommenen Automobilzulieferern erhöht. Daneben gibt es nennenswerte Positionen im Baubereich, wir z.B. Porr, Bilfinger, Hornbach, die wir nach wie vor als aussichtsreich ansehen.

FondsSuperMarkt: Was zeichnet die Top-Performer in Ihrem Fonds aus? Können Sie erklären, welche Kriterien bei der Auswahl der Unternehmen für das Portfolio eine Rolle spielen?
Uwe Eilers: Es gibt drei Hauptkriterien der Titelselektion. Zum einen suchen wir fundamental günstig bewertete Unternehmen, wo am besten noch ein Turnaround zu erwarten ist. Dazu zählen derzeit fast alle Automobilzulieferer. Zum anderen suchen wir Kandidaten, die in einer Umstrukturierung stecken und sehr gute Chancen haben, in die Gewinnzone zu kommen. Dazu zählen derzeit beispielsweise Bilfinger. Als letztes suchen wir Unternehmen, die Geschäftsbereiche besetzen, die langfristig aussichtreich sind. Aktuell z.B. Datagroup und Cyan, aber auch ein Wert wie Hapag Lloyd, die von steigenden Charterraten aufgrund von hohen Verschrottungszahlen profitieren könnten.

FondsSuperMarkt: Welche Branchen bieten für eine Aktienanlage im Moment Ihrer Meinung nach die attraktivsten Chancen?
Uwe Eilers: Die gebeutelten Automobilzulieferer sollten beste Chancen auf eine deutliche Erholung haben.

FondsSuperMarkt: Herr Eilers, trotz robuster Konjunkturdaten haben einige Wirtschaftsinstitute bereits ihre Wachstumsprognose für das exportstarke Deutschland wegen der Risiken für den Welthandel gesenkt. Welchen Einfluss hat dies auf ihre Anlageentscheidungen?
Uwe Eilers: Wir berücksichtigen selbstverständlich diese Konjunktureinschätzungen. Allerdings sind diese schon lange in den Kursen der europäischen Börsen berücksichtigt. Alle möglichen Ängste dominieren seit Amtsantritt von Trump die Börsenkurse hierzulande. Ob diese in der derzeit ausgeprägten Form gerechtfertigt sind, bezweifle ich.

FondsSuperMarkt: Mit welchen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte rechnen Sie bei einem ungeregelten Brexit?
Uwe Eilers: Ein ungeregelter Brexit würde den Warenverkehr mit Großbritannien für einige Monate lähmen, da die Zollformalitäten zunächst eingerichtet werden müssten. Dies dürfte innerhalb der EU mit einem leichten Rückgang des Handels verbunden sein. Treffen würde es allerdings primär Großbritannien selbst. Schließlich würden sich die Preise für die meisten importierten Güter wesentlich erhöhen und inflationäre Tendenzen auf der Insel beschleunigen. Umgekehrt würden Exporte erschwert und der britischen Exportwirtschaft zunächst zusetzen.

FondsSuperMarkt: Die amerikanische „Amerika first“-Politik hat zuletzt auch für Unsicherheit an den Börsen gesorgt, wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Uwe Eilers: America First wird langfristig den USA selbst schaden, da alle Handelspartner die USA meiden, soweit sie Alternativen finden. Dennoch wird der Welthandel meines Erachtens insgesamt keinen Schaden nehmen. Wenn man genau hinsieht, sind ein Großteil der Zölle einfach nur eine verkappte Steuererhöhung für die US-Verbraucher, da die meisten importierten Waren nicht in den USA produziert werden könnten. Ob beispielsweise eine Jeans im Einkauf aus Asien 5 oder 7 US-Dollar kostet, dürfte de facto relativ egal sein. Der US-Verbraucher wird dann für die Jeans nicht 35, sondern 37 USD im Supermarkt zahlen.

FondsSuperMarkt: Für die Vermarktung des Calibrate Total Return haben sie sich vor einem Jahr die Zusammenarbeit mit einer Legende gesichert: mit dem ehemaligen Fidelity-Vertriebsdirektor Stuart Truppner. Geplant waren Coachings und ein individuelles, maßgeschneidertes Konzept mit Optimierungsvorschlägen für die Kunden. Was ist aus diesen Plänen geworden?
Uwe Eilers: Wir sind nach wie vor freundschaftlich mit Stuart verbunden. Allerdings ist er derzeit stark in seinen Kinderhilfsprojekten involviert, so dass wenig Zeit für andere Dinge bleibt. Ob wir für 2019 neue Coaching-Termine anbieten können, ist aktuell noch nicht abzusehen.

FondsSuperMarkt: Angenommen Sie sind Privatanleger, etwas über 50 Jahre alt und haben den Wunsch, eine Summe von 100.000 Euro über einen Anlagehorizont von zehn Jahren zu investieren. Wie würden Sie das Geld anlegen?
Uwe Eilers: Es ist immer wichtig, Geldanlagen zu diversifizieren. Als Vermögensverwalter raten wir zu mindestens 5 unterschiedlichen Fonds. Je nach Expertise des Beraters können es auch bis zu 20 verschiedene Einzel-Investments sein. Zu berücksichtigen ist dabei selbstverständlich das
Lebensumfeld sowie die Risikobereitschaft des Kunden. Aufgrund der niedrigen Zinsen und aktuell teilweise günstigen Aktienkurse würde ich grundsätzlich zu einer Übergewichtung der Aktienquote raten.

FondsSuperMarkt: Zum Abschluss noch eine persönlichere Frage: Womit haben Sie während der Schulzeit oder des Studiums Ihr erstes Geld verdient und wofür haben Sie es ausgegeben?
Uwe Eilers: Während der Schulzeit habe ich gekellnert und das erste Geld damals in Kaufhof- und Siemens- Aktien angelegt. Gleich danach kam der erste „Crash“ 1987 und es dauerte eine gewisse Zeit, bis die Aktien sich erholt hatten. Danach floss das Geld in einen gebrauchten roten Saab 900 Turbo…

FondsSuperMarkt: Herr Eilers, wir bedanken uns für das Gespräch.

Über FV Frankfurter Vermögen
Die FV Frankfurter Vermögen GmbH ist ein unabhängiger Vermögensverwalter mit Lizenz nach §32 Abs.1 KWG (Finanzportfolioverwaltung, Anlage- und Abschlussvermittlung und Anlageberatung). Die Frankfurter Vermögen ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter (www.vuv.de) und
hat sich dem Ehrenkodex des Verbandes unterworfen. Ein Schwerpunkt in der Vermögensverwaltung ist das Segment der Small- und MidCaps aufgrund langjähriger Expertise.
Als Fondsmanager bietet die Gesellschaft unabhängigen Beratern den auf den deutschsprachigen Mittelstand fokussierten Fonds als Beimischung in den Kundenportfolien an. Daneben können Berater Fonds-Musterdepots der Frankfurter Vermögen bei ihren Kunden einsetzen und damit von der Arbeit des Vermögensverwalters profitieren.

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