Sind Dividenden krisenfest?

MainFirst Artikel vom 13.04.2023

Die vergangenen Jahre waren für Investoren rund um den Globus nicht einfach. Wir wurden von mehreren Krisen gleichzeitig getroffen, und auch die kommenden Jahre werden uns vor neue Herausforderungen stellen. Vor diesem Hintergrund wollen wir die postulierte Krisensicherheit von Dividendenwerten näher betrachten.

„Polykrisen“ beschreibt die aktuelle politische und ökonomische Situation, in der wir uns befinden. Innerhalb weniger Jahre haben wir einen Handelskonflikt zwischen den USA und China, eine globale Pandemie und einen Angriffskrieg in Europa mit weitreichenden energiepolitischen Folgen erlebt. Zudem erleben wir einen neuen Wettlauf der politischen und ökonomischen Systeme mit Auswirkungen auf den Welthandel und die Lieferketten. Jüngst sind wieder Sorgen um die Banken aufgeflammt und haben zu Notfusionen und zu Unterstützungsmaßnahmen der Zentralbanken geführt.

Darüber hinaus führen die energiepolitische Umstellung der Wirtschaft auf nachhaltige Energiequellen und der demographische Wandel zu einem Umfeld höherer Inflation. Die Zeiten niedriger Inflationsraten und Zinsen sowie eines unbeschränkten Welthandels sind vorbei. Investoren müssen diese Veränderungen in ihrer Investitionsstrategie berücksichtigen, um ihr Vermögen für die kommenden Jahre zu sichern und eine auskömmliche Rendite nach Inflation zu erzielen. In diesem Zusammenhang möchten wir auf Dividendenwerte eingehen und deren Vorteile hervorheben.

Die erste Feuerprobe für Dividendenwerte kam in Form der globalen Pandemie. Produktion und Lieferketten kamen weltweit zum Erliegen und das tägliche Leben wurde unsicher. Die globale Pandemie war die erste Herausforderung für Dividendenwerte seit der Finanzkrise. Zur Erinnerung: Nach der Finanzkrise dauerte es in Europa bis 2013, bis neue Dividendenhöchststände im STOXX 600 erreicht wurden. In Europa werden nach dem Dividendenrekord 2019 bereits in diesem Jahr neue Höchststände erwartet. In den USA hat der S&P 500 bereits im Jahr 2022 in allen Quartalen neue Dividendenrekorde gefeiert.¹ Diese Daten zeigen, dass Unternehmen im Vergleich zu vergangenen Krisen die Ausschüttung von Dividenden an Investoren priorisieren.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Dividenden sind für die Unternehmen ein Signal an den Kapitalmarkt, dass man zwar mit einer konjunkturellen Verschlechterung rechnet, aber grundsätzlich weiterhin über ein erfolgreiches Geschäftsmodell mit angemessener Profitabilität und einer soliden Bilanz verfügt. Investoren sollen unabhängig von kurzfristigen Aktienkursentwicklungen weiterhin am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Janus Henderson rechnet für 2022 mit einem Dividendenwachstum von 8,4 Prozent auf USD 1,56 Billionen – ein neuer Rekord.² Regional liefern Nordamerika mit 40 Prozent und Europa mit 22 Prozent die größten Dividendenbeiträge. Für Anleger ist eine Allokation in beiden Regionen unabdinglich, um eine angemessene Rendite zu erzielen.

In einem Umfeld steigender Inflation und Zinsen gewinnen Dividenden weiter an Bedeutung. Das Dividendenwachstum gleicht im Zeitablauf die Teuerungsrate aus! Im Jahr 2022 betrug das Dividendenwachstum in Europa ohne Großbritannien 11,2 Prozent und in Nordamerika 10,2 Prozent. Im selben Zeitraum lag die durchschnittliche Inflationsrate in Europa bei 8,1 Prozent und in den USA bei 7,9 Prozent.³ Natürlich gilt auch in einem Umfeld gestiegener Zinsen das Motto „Das Bessere ist des Guten Feind.“ Dennoch ist auch zu konstatieren, dass das aktuell gestiegene Zinsniveau in der Regel die Inflationsraten nicht übersteigt. Wollen Investoren ihr Vermögen real erhalten bzw. ausbauen, sollten Dividendenwerte ein wesentlicher Baustein sein. Darüber hinaus leisten Dividenden einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtrendite. Ein Beispiel zeigt die Differenz zwischen dem DAX-Kursindex und dem Performanceindex einschließlich Dividenden. Der Wertbeitrag liegt allein in den vergangenen 20 Jahren bei nahezu 60 Prozent.

Dividendentitel werden in volatilen Zeiten wegen ihres defensiven Charakters geschätzt. Traditionelle Dividendenzahler haben Geschäftsmodelle, die hohe Cashflows generieren und robuste Bilanzen aufweisen. Die Volatilität von Dividendenfonds ist aufgrund der überproportionalen Gewichtung von Cashflow-starken Unternehmen in der Regel geringer als die des breiten Aktienmarktes. Bei der Auswahl von Dividendenwerten sind dennoch einige Fallstricke zu beachten. Investoren sollten sich nicht dazu verleiten lassen, bei Dividenden auf absolute Zielgrößen zu achten. Unternehmen sollten nach einem holistischen Rahmen selektiert werden, um eine langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu fördern und somit auch die Dividendenkontinuität und -höhe zu sichern.

Firmen, die aus der Unternehmenssubstanz zahlen, sind als Investitionen ebenso ungeeignet wie Unternehmen mit strukturellen Veränderungen in ihrem Geschäftsmodell. Eine solche Herausforderung sehen wir derzeit bei Immobilienwerten aufgrund des Umfelds steigender Zinsen. Immobilienwerte haben im Nullzinsumfeld stark von Bauaktivitäten und günstigen Finanzierungen profitiert, erleben nun aber durch die Baukosteninflation und steigende Zinsen einen Geschäftseinbruch. Auch bei Bankenwerten dürften die jüngsten Kapriolen ihren Tribut fordern. Selbst in diesem konjunkturell herausfordernden Jahr erwarten wir dennoch durchaus stabile bis leicht steigende Dividenden. Denn wir gehen davon aus, dass auch in einem sich verschlechternden Umfeld, was wir für unwahrscheinlich halten, eher die Aktienrückkäufe reduziert werden als die Bardividenden.

Wichtig erscheint uns in diesem Umfeld rascher Veränderungen auch die Fähigkeit der Unternehmen und ihrer Managementteams, sich schnell an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Diese Adaptionsfähigkeit führt bei guten Unternehmen zu Marktanteilsgewinnen und auch zu einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Nicht nur die Starken werden stärker, sondern auch die Schnellen!
Abschließend möchten wir das traditionelle Bild der Dividendenwerte um klein- und mittelgroßkapitalisierte Unternehmen (KMU) erweitern. Traditionell findet man Dividendenzahler in defensiven Branchen wie Getränke- und Lebensmittelherstellung. Wer sich zu sehr auf diese Sektoren konzentriert, verpasst spannende Dividendengelegenheiten. KMUs wachsen in der Regel dynamischer und bieten ein höheres Dividendenwachstum, das sich mittel- bis langfristig auch in den Aktienkursen widerspiegelt. Dabei bevorzugen wir familiengeführte Unternehmen aufgrund ihrer langfristigen Ausrichtung und ihren hohen Anteilen am Aktienkapital, welcher einen Interessenausgleich mit anderen Aktionären ermöglicht. Gerade in volatilen Phasen, wie zum Beispiel beim Ausbruch der Corona-Pandemie, bleiben diese Unternehmen besonnen.

Zudem halten Familienunternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsbudgets konstant. Ihre robusten Bilanzen haben die Erholungsphase nach der Pandemie beschleunigt und stellen auch im derzeitigen Umfeld teurer Zinsen einen Wettbewerbsvorteil dar. Sinnvoll ist es heutzutage, bei der Vermögensallokation auf eine Mischung aus dividendenorientierten Werten, Unternehmensperlen in Nischenmärkten sowie langfristig denkenden Familienunternehmen zu setzen. Dies bietet Investoren auch in Zeiten höherer Inflation und steigender Zinsen attraktive Ausschüttungen und Renditechancen.
 

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Fußnoten

1Quelle: Bloomberg / Stand: 22. Februar 2023
2Quelle: Siehe Link.
3Quelle: Bloomberg