Viel Lärm um nichts, Der Kaufmann von Omaha, Der Widerspenstigen Zähmung

Greiff capital management AG

Greiffbar – Investments zum Anfassen vom 09.05.2025

Viel Lärm um Nichts

Kanzler sein oder nicht sein, das ist hier die Frage. Herzlich willkommen zur großen Friedrich-Merz-Show. Der Aufstieg des neuen Kanzlers zweiter Wahl gleicht einem klassischen Shakespeare-Drama: Ein Mann mit Ambitionen, umgeben von seinem Koalitions-Hofstaate, der mal freundlich zugewandt, ein anderes Mal intrigant abgewandt, mit dem Ruf der Verantwortung spielt. Ob aus dem frisch gebackenen Kanzler ein König Lear mit Verblendung und Machtverfall oder ein Heinrich der V. mit Führung und Verantwortung wird, würde William Shakespeare wohl so beantworten: Was ihr wollt oder Wie es euch gefällt. Erst einmal gab es um die Inthronisation Viel Lärm um nichts, aber Sie lieber Leser wissen: „Uneasy lies the head that wears a crown.“ Oder wie ein anderer großer Superheld unserer Zeit sagte: „Aus großer Macht folgt große Verantwortung.“ Für Friedrich Merz war der Start kein Sommernachtstraum, aber noch ist es zu früh, ihn als Macbeth der deutschen Politik zu bezeichnen. Wenn sich der Sturm um die Amtseinführung gelegt hat, können wir uns hoffentlich alle an die Arbeit machen, um unser Land Maß für Maß wieder voranzubringen. Für die Börse übrigens war das Wahldrama nur eine Verlorene Liebesmüh ohne Auswirkungen. Kommen wir zum Abgang der Woche:

Der Kaufmann von Omaha

Das Orakel ist tot, lang lebe das Orakel. „Exit, pursued by a bear?“ – mitnichten. Warren Buffett verlässt die Bühne nicht mit einem Bären im Gefolge, sondern mit dem wohl würdigsten Abgang, den ein Börsen-Monarch sich nur wünschen kann, denn keiner hat die Bärenmärkte so bezwungen wie Investorenlegende Buffett. Er verlässt sein Unternehmen Berkshire Hathaway als CEO zum Jahresende auf dem Höhepunkt seiner Marktkapitalisierung. „Parting is such sweet sorrow“, sagte Shakespeare – und selten hat es so gepasst wie hier. Den „süßen Schmerz“ konnten alle spüren, bei den stehenden Ovationen der diese Woche stattgefundenen Hauptversammlung. Ein perfekter dritter Akt, an Dramatik nicht zu überbieten. Und wenn wir ehrlich sind: Auch wenn er abtritt, bleibt er wie der Geist von Hamlets Vater – stets präsent, mahnend, immer mit einem letzten Brief an seine Aktionäre. Vielen Dank, Warren, für deine Verdienste um die Aktienkultur, die man nicht als Komödie der Irrungen, sondern zu Recht als großes Wintermärchen bezeichnen darf. Ende gut, alles gut.

Der Widerspenstigen Zähmung

„Dein Haupt, dein Herr, dein König bin ich. Eine Pflicht ist dein Gehorsam, so wie Licht die Pflicht der Sonne.“ So hätte es Donald Trump wohl gerne gesehen: Die US-Notenbank als dienende Institution, die brav Zinsen senkt, Märkte stützt und seinen Erfolg erhöht – „Pflicht wie das Licht der Sonne“. Trump ist der laut polternde „Petruchio“: aufbrausend, eigennützig, mit einem klaren Ziel – Kontrolle. Notenbankchef Jerome Powell dagegen ist die stolze, unabhängige „Katharina“ – anfangs widerborstig gegenüber politischer Einflussnahme, aber zunehmend unter Druck gesetzt, sich zu fügen. Powell bleibt standhaft und senkte diese Woche vorerst keine Zinsen. Damit bleibt wie in Shakespeares Komödie Der Widerspenstigen Zähmung offen, wer hier wen zähmt. Noch ist Powell der Zähmung des Marktes mehr verpflichtet als dem Gehorsam gegenüber seinem Präsidenten. Der glaubt ohnehin als selbsternannter Julius Cäsar, dass Powell jetzt schon den Brutus gibt. Für die Zuschauer allerdings klingt der Streit eher nach Die lustigen Weibern von Washington als nach Troilus und Cressida. Wenn Sie letzteres Stück von Shakespeare nicht kennen, es geht kurz gesagt um einen zynischen Blick auf Liebe, Krieg und Heldenmythen – eher Game of Thrones als Romeo und Julia. Apropos Romeo und Julia: Wie könnte ich also diese Woche schöner enden, als mit einem Zitat aus diesem wunderbaren Werk: „These violent delights have violent ends.“

Ihr Volker Schilling

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