ETFs: Klumpenrisiko beim „passiven” Anlegen

FondsSuperMarkt

„Einfach in einen ETF auf den MSCI World anlegen.” Das galt lange als erfolgversprechende Strategie. Die Zeiten haben sich geändert.

In Aktien investieren, breit streuen, bei den Kosten sparen: Mit dieser „Empfehlung“ haben Anleger in den vergangenen Jahren in ETFs von iShares, Xtrackers, Lyxor & Co. investiert, denen globale Indizes wie der MSCI World zugrunde liegen. Der erste, positive Effekt: Für viele war das der Einstieg in ein langfristig ausgerichtetes Investment, das auf reale Vermögenswerte setzt. Der zweite Effekt war über die letzten Jahre auch sehr positiv: Es ließen sich mit einem globalen ETF-Investment in einem ohnehin steigenden Kapitalmarktumfeld durchaus ansehnliche Renditen verdienen.

Doch nun zeigt sich: Das ausschließliche Setzen auf einen großen globalen Index wie den MSCI World oder den S&P 500 mit seinem expliziten US-Fokus hat aufgrund der exorbitanten Kursentwicklung einiger weniger US-Tech-Titeln ein bisher in diesen Indizes nicht so ausgeprägtes Risiko auf den Plan gerufen: das Klumpenrisiko Big Tech.
 

Klumpenrisiko beim „passiven“ Investieren

Über die letzten Jahre waren es vor allem die Kurse großer US-Technologiewerte, die sich rasant entwickelt haben. Wer diese Titel in seinen ETF-Investments hatte, konnte sich in der Regel über attraktive Renditen freuen. Aber: Durch ihre Kursentwicklung nehmen sie heute infolge ihrer hohen Marktkapitalisierung einen großen Anteil in beliebten Indizes ein – sie bilden ein „Klumpenrisiko“. Erfahren diese Titel signifikante Kurskorrekturen, kann die Wertentwicklung eines ETFs auf diese Indizes somit besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden.
 

Wie entsteht dieses Klumpenrisiko? 

Viele der Aktienindizes, in die ETFs traditionell investieren, sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Das bedeutet: Aktien von Unternehmen, deren freiverkäufliche Aktien einen großen Wert haben, erhalten einen größeren Anteil am jeweiligen Index. US-amerikanische Technologiewerte werden oft als die „Magnificent 7” bezeichnet und repräsentieren in Summe einen großen Anteil an der Marktkapitalisierung im Index. Gemeint sind:

  • Apple
  • Microsoft
  • Amazon
  • Alphabet (Google)
  • Facebook (Meta)
  • Tesla
  • Nvidia

Ihre Kurse und ihr Börsenwert stiegen bis Ende 2024 besonders stark und damit auch ihr Anteil an wichtigen Indizes wie dem S&P 500, der die 500 größten Aktienunternehmen in den USA umfasst, und auch am MSCI World Index, einem der bekanntesten globalen Aktienindizes mit rund 1.400 Aktienwerten weltweit.
 

Anteil der Top-Ten-Unternehmen am MSCI World

Quelle: LSEG Datastream, Januar 2025

Mit in der Spitze bis zu 33% Anteil am US-Markt und rund einem Viertel am Weltaktienindex MSCI World bilden US-Technologietitel ein nicht zu unterschätzendes Klumpenrisiko1. Viel der vergangenen und insbesondere der künftigen Kursentwicklung hängt zum Beispiel davon ab, wieviel Potenzial aus bisher noch in der Zukunft liegenden Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz sich am Ende für diese Unternehmen wirtschaftlich nutzen lässt. Werden die Erwartungen irgendwann enttäuscht, wird sich das negativ auf die Aktienkurse aller Unternehmen im „US-Technologiesektor“ auswirken und somit das bestehende Klumpenrisiko in den betroffenen Indizes „realisieren“. Auch der politische Einfluss ist von signifikanter Bedeutung: So gab zum Beispiel der Kurs der Aktien von Apple allein im Frühjahr 2025 um mehr als ein Drittel2 nach, nachdem der Zollstreit zwischen den USA und China eine neue Eskalationsstufe erreicht hatte.

Der Hintergrund: Apple hat über Jahrzehnte in Lieferketten und Produktionsstandorte in China investiert. Alle iPhones werden dort produziert. Einfuhrzölle könnten die Produkte von Apple in den USA preislich so teuer machen, dass sie praktisch unverkäuflich wären – mindestens könnten die Gewinne von Apple deutlich sinken. Das kommt bei Aktionären nicht gut an. 

Weiteres Ungemach könnte bevorstehen, wenn Trumps Zoll- und Wirtschaftspolitik die USA in eine Rezession treiben sollte. Viele Experten halten das nicht mehr für unwahrscheinlich. Ein vermeintlich global gestreutes Investment mit einem US-Anteil von 70% oder mehr, wie es der MSCI World darstellt, wäre von einer US-Rezession deutlich betroffen. Chancen, die sich womöglich in anderen Anlageregionen entwickeln, würden nur in geringem Umfang wahrgenommen.
 

Das können Sie gegen Klumpenrisiken bei ETFs tun

Wer mögliche Klumpenrisiken von US-Technologiewerten in seiner Kapitalanlage reduzieren möchte, muss zwar nicht zwangsläufig ETFs den Rücken kehren. Jedoch sollten Sie Ihr Depot mit weiteren Fonds ausgewogener aufstellen. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Fondstypen vor und erörtern ihren möglichen Beitrag zur Reduzierung des Klumpenrisikos in Ihrem Depot.
 

Regional fokussierte Fonds

  1. Zielsetzung: Erlauben es, regionale Schwerpunkte zu setzen (Europa, Asien, einzelne Länder) oder zum Beispiel Ausschluss von US-Titeln aus globalen Indizes (ex USA).
  2. Lösungspotential: Mit regionalen Fonds lässt sich ein Portfolio aufbauen, dessen Ländergewichtungen sich kontrollieren und anpassen lassen. Ein „unbeabsichtigtes“ Übergewicht einer einzelnen Wirtschaftsnation wie den USA kann vermieden werden.

Länderfonds


Dividendenfonds

  1. Zielsetzung: Auswahl von Titeln mit hohen und besonders mit regelmäßigen Dividendenzahlungen. Da die USA kein ausgeprägtes Dividendenland sind und Tech-Wachstumstitel keine typischen Dividendenzahler sind, kann damit einen Schwerpunkt mutmaßlich jenseits der Magnificent 7 geschafft werden.
  2. Lösungspotential: Wirksame Diversifikation. Dividenden können dazu beitragen, die entgangenen Tech-Renditen wenigstens teilweise zu kompensieren.

Dividendenfonds


Multi-Faktor-/Multi-Asset-Fonds

  1. Zielsetzung: Durch die Berücksichtigung verschiedener Faktoren oder Anlageklassen (Aktien, Anleihen usw.) kann eine größere Diversifikation im Produkt erreicht und das Risiko gesenkt werden.
  2. Lösungspotential: Könnten dazu beitragen, das Risiko eines Durchwirkens eines möglichen Einbruchs bei Big-Tech-Titeln oder US-Titeln auf das Portfolio von Anlegern zu vermindern. Gilt besonders dann, wenn sie aktive Entscheidungen/Gewichtungsveränderungen der einzelnen Faktoren/Anlageklassen ermöglichen.

Multi-Asset-Fonds


Aktiv gemanagte Fonds

  1. Zielsetzung: Aktives Management zur Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils, dessen Portfolio-Zusammensetzung regelmäßig durch Research- und Analystenteams überprüft und angepasst wird.
  2. Lösungspotential: Anlegende haben aufgrund des aktiven Elements in der Portfolioausrichtung die Chance, dass sie bei einem eintretenden Klumpenrisiko weniger Werteinbußen hinnehmen müssen. Aktive Fonds performen manchmal sogar besser als ihre ETF-Konkurrenz - nach Kosten.

aktive vs. passive Fonds


Fazit

Ein einzelner ETF auf den größten Index der Welt - den MSCI World - bietet durchaus nicht die erhoffte breite Diversifikation. Doch Fonds bieten auch Lösungen für die bestehenden Herausforderungen eines Klumpenrisikos.

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Ihr Team von FondsSuperMarkt

 


¹ Quelle: LSEG Datastream, Oktober 2024
² Quelle: LSEG Datastream, 10. April 2025. Wichtiger Hinweis: Nennung der Titel erfolgt zu illustrativen Zwecken. Es wird keine Anlageempfehlung oder Empfehlung zum etwaigen Verkauf gegeben.